freitag 26 april 2013
21:30 Am Vorabend der Walpurgisnacht 1. Brutalität in Stein (1961). 12 Min. Regie: Alexander Kluge, Peter Schamoni. Ein Film über das Parteitagsgelände in Nürnberg. Kluges erster Film. Eine Zusammenarbeit mit Peter Schamoni. 2. Der 30. April 1945: Der Tag, an dem Hitler sich erschoss 21 Beiträge zum Thema dieses letzten Arbeitstages im Dritten Reich. Am 30. April, einem Montag, wollte jeder, der es vermochte, in westliche Gefangenschaft gelangen. An diesem Tag entstand die Westbindung der Deutschen, die sich später im Wirtschaftwunder auswirkte. 1. Der Tag, an dem die Westbindung begann. 2. Die letzte geschlossene Panzertruppe des Dritten Reichs. 3. Weiße Fahnen. 4. „Kriegsende. Abends Kartoffelsuppe“ Mit Bernhard R. Kröner. 5. Ein Tag der Geschichte schreibt. Mit Helge Schneider. Zwischen Schlager und Bruckner. 6. Richtung Alpenfestung. Festung „La Rochelle“. Mit Oberleutnant Dr. John Zimmermann. 7. Festung Landsberg 1945. 8. Der Stenograph des Führers. 9. Hitlers letzte Station. Wirklichkeit und Legende des Führerbunkers. 10. Der Vorrang der Kunst gegenüber der Not. 11. Bruno Ganz liest aus Hitlers Testament. 12. Hitlers Verbrennung. Mit Dr. Mark Benecke. 13. Wie spielt man Hitler? Mit Martin Wuttke. 14. Wie spielt man Hitlers Untergang. Mit Bruno Ganz. 15. München, 30. April 1945. 16. Gefangene GIs auf dem Todesmarsch. Mit Roger Cohen von der New York Times. 17. Die Alliierten treffen an der Elbe mit der Roten Armee zusammen 18. Rhodos noch in deutscher Hand 19. Der Gärtner von Nürnberg 20. Das letzte Aufgebot vom Hexentanzplatz. Walpurgisnacht 1945. 21. Kunst am Bau. Ornamente nach dem Reichsruinengesetz von 1938 3. „Ich war Hitlers Bodyguard.“ (24 min) Das Mitglied der Führerbegleitstaffel Manfred Pichota berichtet aus der Praxis des Führerpersonenschutzes. Er schildert unter anderem die spannenden und zum Teil unbekannten Begleitumstände bei Hitlers Ende. |
___________EXTRA:
Erfahrungszuschuß aus der Alpenfestung für Frankreich?
Glatteis in der Früh auf allen Straßen, die in die Alpen hineinführen. Mit zwei Kompanien seiner Gebirgsjäger brach Oberst Rittmeyer aus den Kasernen in Mittenwald in Richtung Seefeld auf. Er sollte die Pässe fachgerecht „verkorken“, die nach Seefeld und nach Innsbruck führten. Wie er das unternahm, war schon nicht mehr als Kriegshandlung zu verstehen. Es ging um ein Projekt zur „Berichterstattung nach oben“. Er plazierte nach ermüdendem Marsch die zwei Kompanien in einer Hangstellung, welche die Straße beherrschte und wo die Soldaten vor Umgehungen sicher waren.
Er selbst fuhr nochmals zurück in die Mittenwalder Kaserne, weil er dort über die Nachrichtenverbindungen verfügte, die auch die Empfangsstellen des Gegners erreichten. Schon einige Tage plänkelte er mit französischen Stabsoffizieren, von denen er den einen und den anderen noch aus der Zeit der deutschen Besetzung Frankreichs kannte und deren Telefone er in Lindau durch eine Angestellte des Bürgermeisteramtes herausgefunden hatte. Gleich nach Besetzung der Stadt hatten die Offiziere ihr Telefonverzeichnis (mit Namen, Rang und Betätigungsfeld) bei der deutschen Zentrale deponiert. Sie wollten rasch erreichbar sein.
Der deutsche Oberst hatte dem französischen Kollegen während der Besatzungszeit Skiunterricht und Unterricht im Gebirgskampf erteilt. Seine Kontaktsuche am 30. April hatte Erfolg. Bereits im Juni bezog er – ohne je in Kriegsgefangenschaft zu geraten – im Sonderauftrag von Frankreichs Gebirgstruppen sein altes Quartier in Grenoble. Im gewissen Sinne entsprang hier Europa. Er unterrichtete den französischen Nachwuchs der alpinen Truppe Frankreichs im „Gebirgskrieg für Fortgeschrittene“. Dazu hatte sein Kader in Mittenwald alles an Erfahrungen zusammengezogen, was sich im Kampf- und Übungsgelände Norwegen, was sich im Feldzug im Kaukasus, was sich (ohne besonderes Gebirge, aber in höchst unwirtlichem Gelände) an der Murmansk-Front angesammelt hatte. Hinzu kam, was im Karwendelgebirge übungsmäßig erforscht werden konnte. Das war der perfektionierte Alpenkrieg. Die französischen Kollegen und Obristen hätten gern einen Platzvorteil in dieser Diskussion gegenüber den im Gebirgskampf ganz uninformierten Briten oder Amerikanern gehabt, und hierfür schien ihnen nichts zu teuer, um Oberst Rittmeyer zur Kooperation zu gewinnen.